Ausstellung über das Leben und die Geschichte des Flugplatzes Hodkovice nad Mohelkou
Die Anfänge des Fliegens in Hodkovice blicken auf eine Tradition seit dem Jahre 1936 zurück, als dieses Gelände die ersten Flugsportenthusiasten entdeckten, welche ihre Flugversuche bereits seit zwei Jahren in Hůrka, Kozákov, Všeň, Žemlovka usw. vorgenommen hatten. 1936 begannen die Piloten das Gelände „Citeř“ zu nutzen, was der ursprüngliche Name der Hochebene bei den Gemeinden Hodkovice und Vrchovina ist. Hervorragende Kante, in Richtung Petrašovice war diese für das damalige Hangfliegen gerade zu ideal. Die Anfänge der Luftfahrt endeten mit der Mobilisierung im Jahre 1938. Die Besatzung des Landes durch Deutschland hat unseren Flugenthusiasten einen Strich durch die Rechnung gemacht, da das Fliegen verboten wurde.
Die Deutschen fanden das Gelände bei Hodkovice ebenfalls geeignet und errichteten hier einen Ausbildungsflugplatz mit zwei Bahnen, die gegeneinander um 90 Grad angelegt waren. Auf der Spitze der Hochebene Citeř errichteten sie einen Hangar mit 10x30 Metern und auf der anderen Seite in der Nähe der Gemeinde Vrchovina einen großen Holzhangar, der von ihnen jedoch nicht mehr fertig gebaut wurde.
Ab 1945 begann hier wieder reger Flugbetrieb zu herrschen. Der Flugplatz wurde dem ČNA übergeben, der hier die Landesschule für Segelflug errichtet, um mehr Segelflieger ausbilden zu können. In den Nachkriegsjahren der wieder erlangten Freiheit und des nationalen Aufschwungs, war die Begeisterung für das Fliegen groß. Dem heldenhaften Einsatz der tschechischen Kriegspiloten in England und an der Ostfrost war es zu verdanken, dass sich Jung und Alt für die Fliegerei interessierten. Männer und Frauen konnten ungehindert und in kurzer Zeit an der Seglerausbildung teilnehmen. Auf dem Flugplatz herrschte reger Betrieb.
An Werktagen war der Flugplatz durch Kursteilnehmer und an arbeitsfreien Tagen sowie Feiertagen durch externe Kurse der Seglerausbildung verschiedener Stufen ausgelastet. In den Betrieb haben sich auch die fertigen Piloten der „C“-Klasse für ihre Fortbildungsflüge eingebunden. Es war eine Zeit, die unvergessen bleibt, voller Romantik trotz der physischen Anstrengung, die zur damaligen Fliegerei erforderlich war. Die Gleiter wurden in die Luft mittels eines Gummiseils, des sogenannten „Gummizugs“, und mit Muskelkraft gebracht. Zurück zum Start dann vorwiegend mittels Muskelkraft. Manche Augenzeugen erzählen von einer ausgeliehenen Kuh vom örtlichen Bauern, die ihnen geholfen hat, die Gleiter in den steilen Abhang zu ziehen.
Zu jener Zeit haben die Aeroclubmitglieder dank ihrem hohen Ensatz den unvollendeten Hangar nach den Deutschen fertiggebaut. Der Hangar steht bis heute und wird als Lager genutzt. Geplant ist die Sanierung und anschließende Nutzung für die Flugtechnik. Imm Hangar blieben nach dem Krieg neben der Militärtechnik auch einige Segelflugzeuge, die zu Ausbildungszwecken genutzt wurden. Infolge der Schließung der Flugschule im Jahre 1950-1951, haben viele Segelflieger zu neu gebauten Flugplätzen in der Umgebung von Hodkovice gewechselt.
Diese Abwanderung der Segelflieger endete nach der Gründung des Verbandes Svazarm (Verband zur Zusammenarbeit mit der Armee), als es zur Schließung von vielen Flugplätzen kam, die nicht in die neu geschaffene Bezirksstruktur eingegliedert wurden. Unser Flugplatz hatte Glück und hat diese Schließungswelle unbeschadet überstanden.
Durch Gründung des Verbandes Svazarm änderte sich auch die Entwicklung, da ein größeres Gewicht als auf das Sportfliegen auf die Wehrfähigkeit gelegt wurde. Die Mitglieder der geschlossenen Flugplätze haben zu den Flugplätzen Liberec, Lomnice n. P. und vorwiegend nach Hodkovice gewechselt. Manche Mitglieder haben ihre Enttäuschung über die Entwicklung des Sportfliegens nicht überwunden und ihre Tätigkeit beendet. Die neu geschaffene Gemeinschaft des Flugplatzes Hodkovice bestand hauptsächlich aus erfahrenen Piloten, die von den geschlossenen Flugplätzen stammten. Die Flugstunden gingen nach Verlagerung der Flugschule nach Vrchlabí stark zurück. Das Fliegen war durch die nicht ausreichenden Flugplatzabmessungen und die Unebenheit der Oberfläche limitiert, und so konnte man nur an der Winde fliegen. Im Herbst 1953 wurde die Umgestaltung des Terrains aufgenommen, um auch Motorflugzeuge fliegen zu können. Die Arbeiten wurden Mitte des Jahres 1954 beendet. Gleichzeitig wurde die Dokumentation für das Verkehrsministerium ausgearbeitet.
Nach zwei Kommissionsverhandlungen wurde der Motorbetrieb auf dem Flugplatz Hodkovice genehmigt. Die ersten Motorflugzeuge wurden noch im selben Jahr von Liberec nach Hodkovice verlegt. Es waren die Schleppflugzeuge C-106 und K-68. In den Jahren 1953 - 1954 wurde der unterirdische Behälter für Luftkraftstoffe errichtet und so die Grundausstattung für den Motorbetrieb sichergestellt. Da immer mehr Auszubildende ihr Interesse zeigen, wird die Kapazität des Flugplatzes ausgebaut.
Die Organisation wird als eine Auswahlorganisation bezeichnet, was bedeutet, dass nicht jedem das Fliegen ermöglicht wird, und so fliegen die Glücklicheren, die beispielsweise keine Verwandten im Exil im Westen haben. Auch trotz der Repräsentation der Aeroclubs nach außen, der sich als engagiert zeigt, bleibt das Leben innerhalb des Aeroclubs unpolitisch und konzentriert sich hauptsächlich auf die sportliche Leistung. Das Fliegen in unserem Aeroclub war immer mit dem aktiven Herantreten aller Mitglieder an die wirtschaftlichen Bedürfnisse verbunden, die vom Staat nie ganz abgedeckt wurden.
Es gab auch Zeiten, in denen den Aeroclubs außer der Flugtechnik keine staatlichen Finanzmittel zur Verfügung standen. Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten wurde in Hodkovice dank dem hohen Einsatz der Mitglieder vieles aufgebaut. Die aktiven sowie die ehemaligen Mitglieder unseres Aeroclubs haben viel Arbeit in ihrer Freizeit geleistet und der Nachwelt hinterlassen, wie den neue Hangar, unterirdische Behälter, das Öllager, das alte Betriebsgebäude mit dem Zubau, die Garagen, die Wasserleitung, die elektrische Anschlussleitung, das Pförtnerhaus, die Senkgrube, das Häuschen in Hodkovice, die Zufahrtsstraße zum Flugplatz usw.
Beim Fliegen selbst hatten wir viele Erfolge, aus unseren Reihen sind viele gute Sportler und Piloten aufgestiegen, die ihre weitere Berufslaufbahn als Profis bei anderen Betreibern oder im Militärflugwesen fortgesetzt haben, Bei uns wurden mehrere Flugtage und viele Sportwettbewerbe veranstaltet.
Unsere Piloten haben fast an allen Sportwettbewerben teilgenommen, die in anderen Aeroclubs veranstaltet wurden. Die größten Erfolge hat Božena Tlapáková erreicht, die einige gesamtstaatliche Segelflieger-Wettbewerbe gewonnen hat, und Hana Vokřínková, die im 2005 die Frauen Weltmeisterschaft (Klub-Klasse) im Klix gewonnen hat. Von Zeit zu Zeit veranstalten wir Trainingslager für ausländische Pilotengruppen, zum Beispiel aus den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und Deutschland. Jahr für Jahr werden bei uns über die ganze Saison Rundflüge in Motor- sowie Segelflugzeugen angeboten. Jeder hat die Möglichkeit, sich bei uns zur Ausbildung in einem der angeführten Schwerpunkte anzumelden, siehe Abschnitt Ausbildung.